Zielgerichtete und personalisierte Video Ads sind ein effektives Marketing Tool – und daher bei Werbetreibenden weltweit immer beliebter. Allein in den USA stiegen die Investitionen in Video Ads von 7,7 Milliarden US$ im Jahr 2015 auf 13,5 Milliarden US$ im Jahr 2017. Video ist zwar in der Regel teurer als andere Werbeformen, dafür hat Videowerbung das Potenzial, einen großartigen ROI zu liefern.
Eine Studie der Aberdeen Group zufolge erzielen Werbetreibende, die das Medium Video nutzen, 66 % mehr qualifizierte Leads pro Jahr; die Markenbekanntheit steigt zudem um 54 %. Darüber hinaus sagen 76 % aller Unternehmen, die Video nutzen, diese Werbeform helfe ihnen dabei, ihre Sales zu steigern. Große Internetunternehmen wie Facebook veröffentlichen neue Videoformate mit dem expliziten Ziel, Sales im Retail zu steigern. Marketingverantwortliche sagen zudem, dass Kurzvideos immer wichtiger werden. Daraus erschließt sich, dass Video Teil jeder effektiven Marketingkampagne geworden ist.
So könnt ihr eure Video Ads auf Facebook, YouTube und Twitter optimieren:
Videooptimierung für Facebook
Fast ein Fünftel (19 %) der auf Mobilgeräten verbrachten Online-Zeit nutzen Konsumenten für Facebook. Das soziale Netzwerk verzeichnet im Durchschnitt acht Milliarden Video-Views pro Tag; das entspricht einer Gesamtdauer von ungefähr 100 Millionen Stunden.
Bei der Erstellung von gutem Video Content für Facebook solltet ihr unbedingt die folgenden Ratschläge beachten:
1. Gestaltet eure Videos für die Anzeige auf Mobilgeräten!
Menschen schauen sich ca. 30 % häufiger Videos auf ihrem Smartphone als auf ihrem Desktop an; und da die meisten Menschen ihr Smartphone aufrecht halten, funktionieren vertikale Videoformate mit Seitenverhältnissen von 4:5, 2:3 oder 9:16 am besten.
Bonus-Tipp: Mit vertikalen Videos mit einem Seitenformat von 4:5 schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe: Diese Videos performen sowohl auf Facebook als auch auf Instagram äußerst gut.
2. In der Kürze liegt die Würze – und das Beste kommt… zuerst!
Konsumenten verbringen auf ihren Mobilgeräten im Durchschnitt 1,7 Sekunden mit einem bestimmten Inhalt; auf dem Desktop ist diese Zeit nur minimal länger: 2,5 Sekunden. In der Kürze liegt also die Würze. Videos für Mobile funktionieren am besten, wenn sie kürzer als 15 Sekunden sind und eure Brand bzw. euer Produkt so früh wie möglich präsentieren.
3. Nutzt Text und Untertitel!
Die Wiedergabe mit Sound sollte lediglich eine Option sein. Bis zu 85 % aller Videos werden ohne Ton angesehen. Entsprechend sollten mögliche Dialoge oder Voice Overs in euren Videos mit Untertiteln versehen sein. Aber keine Sorge: Wenn Nutzer Videos ohne Ton ansehen, heißt das nicht, dass sie weniger engagiert sind; Studien von MEC Nordamerika haben gezeigt, dass das Ansehen von gebrandeten Videos ohne Ton keinen negativen Einfluss auf KPIs wie Markenbekanntheit oder Kaufinteresse hat. Solange die visuelle Ebene aufmerksamkeitsstark ist und zur Interaktion einlädt, sind diese Videos weiterhin effektiv.
4. Seid bei der Definition eurer Zielgruppe so spezifisch wie möglich!
Facebook verzeichnet 1,49 Milliarden aktive Nutzer pro Monat; daher ist es wichtig, eure Zielgruppe möglichst genau zu definieren. Facebook erlaubt die gezielte Ansprache von Menschen an bestimmten Orten, in bestimmten Altersgruppen, anhand ihres Geschlechts, der von ihnen gesprochenen Sprachen, oder sogar in Hinblick auf Faktoren wie Branche, Bildungsniveau oder besuchter Universität.
Ihr solltet also eine Zielgruppe für jedes einzelne Video bestimmen und eine entsprechende Persona entwickeln. Auf dieser Basis könnt ihr dann segmentieren.
5. Native Videos funktionieren am besten: Ladet euren Content also direkt in Facebook hoch!
Ein natives Video ist eines, das direkt auf Facebook hochgeladen wird, anstatt einen Link von YouTube, Vimeo oder anderen Videoplattformen zu teilen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass native Videos auf Facebook besser performen: Sie bekommen bis zu 530 % mehr Kommentare und werden bis zu 477 % häufiger geteilt als YouTube-Links.
Videooptimierung für YouTube
Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen YouTube; und die Plattform übertrifft alle Fernsehsender bei der Reichweite in der Altersgruppe von 18-49 Jahren – und das allein auf Mobilgeräten. Laut Google haben YouTube Ads das Potenzial, „den Anteil der Millennials in der Zielgruppe für eure Video Ads um 42 % zu steigern, das Engagement zu verzehnfachen und die Views von früheren Videos um 500 % zu steigern“.
Nehmen wir also an, ihr habt eine Kampagne begonnen und wollt sehen, ob eure Ads im Hinblick auf eure Ziele eine angemessene Performance erzielen. Mit den folgenden Tipps optimiert ihr die Performance eurer Video Ads.
1. Wartet zwei Wochen!
YouTube empfiehlt, Video Ads mindestens zwei Wochen laufen zu lassen, bevor ihr diese optimiert. So sammelt ihr genügend Erkenntnisse zu den Optimierungen, die ihr vornehmen müsst. Mit zwei wesentlichen Metriken solltet ihr euch vertraut machen:
- View Rate: Die Anzahl der Menschen, die eure Ad für mindestens 30 Sekunden oder bis zum Ende angesehen haben (was auch immer zuerst kommt), bzw. die mit eurer Video Ad interagieren, geteilt durch die Anzahl der Impressions.
- Durchschnittlicher Cost-per-View (CPV): Der durchschnittliche Betrag, den ihr für jeden View zahlt.
2. Optimiert die View-Rate!
Die View-Rate ist eine wichtige Metrik, um zu sehen, wie gut eure Ad performt. Eine höhere View-Rate bedeutet, dass die Ad eure potentiellen Kunden wirklich anspricht. Die Optimierung verlangt oft nur ein paar kleine Änderungen:
- Bekomme ihre Aufmerksamkeit! Euer Thumbnail sollte sorgfältig ausgewählt sein. Dieses Bild bekommen die Betrachter zuerst zu sehen, wenn euer Video auf einer Seite angezeigt wird. Es sollte also den Inhalt eures Videos optimal präsentieren.
- Fasst euch kurz. Auf Facebook sowie auf YouTube führen kürzere Videos zu einer besseren Performance.
- Experimentiert mit Titeln, Schlussgrafiken und Calls-to-Action. Kleine Änderungen wie diese können einen starken Einfluss darauf haben, wie jemand mit eurem Video interagiert, und können entsprechend zu einer besseren View-Rate führen.
- Vermeidet Werbemüdigkeit. Ihr solltet unbedingt vermeiden, dass eure potentiellen Kunden die Ad zu häufig sehen und irgendwann nur noch genervt davon sind. Es ist daher sinnvoll, zwei oder drei Versionen eurer Ad zu haben; so sorgt ihr nicht nur für längerfristiges Engagement, sondern könnt auch testen, welche Version am besten funktioniert.
3. Optimiert eure Zielgruppe!
Wenn es euch vor allem um Conversions geht und nicht nur um Markenbekanntheit, dann solltet ihr euch stärker auf eure Zielgruppe fokussieren. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eure Ad Personen erreicht, die sich wirklich angesprochen fühlen und schlussendlich konvertieren. Auf YouTube gibt es zahlreiche Wege, eure Zielgruppe zu definieren und zu verfeinern. Hier ein paar der häufigsten Methoden:
- Demographie: Zielgruppe nach Alter, Geschlecht – und ob diese Personen Kinder haben oder nicht.
- Interessen: Ihr solltet gezielt Menschen ansprechen, die Interesse an euren Themen haben – auch wenn diese gerade Seiten zu anderen Themen besuchen.
- Affinität: Auf diesem Weg sprecht ihr Menschen an, die starkes Interesse an den für euch und euren Produkte relevanten Themen haben.
- Absicht und Lebensereignisse: Hierüber könnt ihr potentielle Kunden finden, die sich aktiv über Produkte informieren und konkret planen, Produkte wie eure zu kaufen bzw. Dienstleistungen wie eure zu nutzen.
- Themen: Platziert eure Video Ads im Umfeld bestimmter Themen auf YouTube und im Display Network. Über Themen-Targeting könnt ihr ein großes Spektrum von Videos, Kanälen und Websites erreichen. Zum Beispiel: Wenn ihr als Thema „Handtaschen“ festlegt, wird eure Ad Menschen gezeigt, die sich Videos über Handtaschen ansehen.
- Remarketing: Über Remarketing könnt ihr potentielle Kunden über ihre vergangenen Interaktionen mit euren Videos, TrueView Ads oder eurem YouTube Channel gezielt ansprechen.
- Platzierung: Platziert eure Ads auf spezifischen Websites und/oder Channels.
- Keywords: Abhängig vom Format eurer Video Ad könnt ihr diese im Rahmen eines YouTube-Videos oder Kanals anzeigen lassen, die Bezug zu diesen Keywords haben. Dieser Ansatz ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Targeting mittels Keywords kann die Häufigkeit, in der euer Video angezeigt wird, deutlich reduzieren.
4. Optimiert alles andere!
Eure Ad existiert nicht im luftleeren Raum: sie ist Bestandteil einer Brand und sie gehört zu einer größer angelegten Kampagne, zu der auch euer YouTube-Kanal, eure Website und andere Inhalte gehören. Daher solltet ihr unbedingt sicherstellen, dass alles markenkonform und visuell einheitlich gestaltet ist; der Betrachter sollte sofort wissen, mit welcher Brand er es zu tun hat.
Klar definierte Calls-to-Action am Ende oder in der Mitte eurer Ads sollten die Betrachter entweder zum Kauf in euren Onlineshop führen – oder aber in euren YouTube-Kanal, der ihnen weitere Inhalte präsentiert.
Twitter Video Optimization Tips
Die Video-Views auf Twitter sind allein im letzten Jahr um das 220-fache gestiegen. Außerdem werden Videos sechsmal häufiger retweetet als Fotos; und 93 % aller Video-Views auf Twitter finden auf Mobilgeräten statt.
Video Ads auf Twitter funktionieren ausgesprochen gut; das liegt auch an der typischen Zielgruppe von Twitter: 53 % sind sogenannte Early Adopter; 64 % haben Einfluss auf die Kaufentscheidungen anderer; und 80 % sind gut situierte Millennials.
So optimiert ihr die Performance eurer Twitter-Videos:
1. Kurz und nativ!
Twitter-Videos dürfen in der Regel nicht länger als 2 Minuten und 20 Sekunden sein – außer auf spezielle Nachfrage. Ebenso wie auf Facebook funktionieren Videos auf Twitter am besten, wenn sie direkt auf dieser Plattform hochgeladen werden. Die Daten von Twitter zeigen: Native Videos erzielen 2,5-mal häufiger Antworten, 2,8-mal häufiger Retweets und 1,9-mal mehr Likes als verlinkte Videos. Eure Videos sollten ein Seitenverhältnis von 3:1 oder 1:3 haben und zwischen 32×32 und 1280*1024 Pixel groß sein.
2. Wählt die richtige Zielgruppe…
Wie auch YouTube und Facebook ermöglicht Twitter eine äußerst genaue Zielgruppensegmentierung – nach Parametern wie Interessen, Keywords oder Endgeräte. Außerdem könnt ihr die Follower von 10-25 spezifischen @Handles gezielt ansprechen, um sicherzustellen, dass ihr eine bestimmte Zielgruppe erreicht. Es gibt sogar die Möglichkeit für verhaltensbasiertes Targeting; damit könnt ihr User auf Basis ihres Online- und Offline-Verhaltens gezielt ansprechen.
3. … aber übertreibt es nicht mit der Segmentierung; nutzt stattdessen mehrere Kampagnen!
Eine Einschränkung zum eben Gesagten: Twitter empfiehlt zwar das Targeting nach Standort und Endgerät; doch das Unternehmen rät auch, in jeder Kampagne nur eine Form des Targeting zu verwenden. Die Aufteilung in mehrere Kampagnen macht es einfacher, herauszufinden, was für ein bestimmtes Zielpublikum gut funktioniert, und die Videos entsprechend zu optimieren. Wenn eine Kampagne nicht die gewünschte Performance zeigt, entfernt Follower-Gruppen, Tweets sowie Keywords und ersetzt diese mit anderen – um euch so an ein optimales Ergebnis heranzutasten.
Ads in Echtzeit anpassen
Als Video-Werbetreibende solltet ihr unbedingt auch Video-Retargeting einsetzen. Video-Retargeting ist eine zentrale Methode, Käufer erneut anzusprechen. Um eure Conversions und das Engagement mit euren Inhalten zu steigern, müsst ihr dort sein, wo eure Käufer sind – auf ihren Smartphones, Tablets oder Desktops; auf Facebook, YouTube oder Twitter.
Bei den drei oben erwähnten Kanälen ist es möglich, ein Video zu erstellen und es dann für die einzelnen Kanäle zu optimieren. Video spricht die Betrachter an; und wenn der Inhalt personalisiert ist, hat dieses Medium einen großen Einfluss auf Kaufentscheidungen, Markenbekanntheit und kanalübergreifende Touchpoints.
Bis jetzt gab es jedoch kein Video-Retargeting mit einem ansprechenden Videoformat, das zudem individuelle Personalisierung und relevante Produktempfehlungen ermöglicht. Criteo Dynamic Retargeting spricht Käufer auf Basis ihres Verhaltens und ihres Kaufinteresses gezielt an – auch mit Video Ads.
Noch mehr Informationen zum Thema Video Retargeting findet ihr in diesem Blogeintrag. Oder ladet euch ganz einfach unseren Ratgeber Retargeting 201 herunter.