Es gibt viele Targeting-Strategien für Werbekampagnen, die sich oft nur in Nuancen unterscheiden. Trotzdem ist es wichtig, alle Methoden zu verstehen, um eine Kampagne strategisch richtig zu planen. Die wichtigsten Targeting-Varianten im Überblick.
Emotional Targeting: Gefühle der Kunden ansprechen
Wie der Name dieser Targeting-Methode schon sagt, geht es hier darum, mit Werbung die Gefühle eurer Verbraucher anzusprechen, die bestenfalls zu einer Kaufentscheidung führt.
Das Emotional Targeting legt also die Gefühle und Stimmungen von Käufern als Zielgruppenfilter fest. Denn klar ist: In welcher Stimmung wir sind, beeinflusst auch, ob und für welche Werbebotschaften wir offen sind – und wann uns eine Ansprache einfach stört. Dafür bedient man sich Erkenntnissen aus der Verhaltensforschung und der Neuropsychologie. Mit einem erfolgreichen Emotional Targeting schafft eine Marke es genau die Gefühle zu erkennen und anzusprechen, die zu dem beworbenen Produkt passen. Der in dieser Situation interessierte Online-Shopper lässt sich von der Werbung inspirieren und entscheidet sich für einen Kauf. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass Emotionen oft die Bindung an die Marke stärken.
Fotos und Videos regen besonders emotional an und lösen schneller Gefühle aus als ein Text. Häufig ist es sinnvoll, beim Emotional Targeting viele Bilder von Menschen einzusetzen. Dadurch wird die Empathie im Gehirn angesprochen. Eine andere Möglichkeit ist, die Veranstaltung von Gewinnspielen, die ebenfalls Emotionen wecken.
Contextual Targeting: Werbung an Inhalte anpassen
Kontextuelles Targeting lehnt daran an: Bei dieser Targetingoption bezieht der Marketer den gesamten Kontext ein, in dem ein Creative gesehen wird. Im mindesten spielt dabei der Content der Website eine Rolle, auf der ein Online-Nutzer sich gerade aufhält (Umfeldwerbung).
Modernere Formen wollen jedoch weit mehr berücksichtigen: Ist ein Nutzer mobil oder am Desktop-PC aktiv? Ist er über das mobile Datennetz eingewählt oder über ein WLAN – pendelt er also oder ist er daheim? In welcher Stimmung ist er? Regnet es bei ihm in Strömen oder sind es 30 Grad und Sonne? Diese und viele weitere Faktoren ergeben einen Gesamtkontext, in dem eine Ansprache mit Werbung aus Nutzersicht entweder sinnvoll oder auch unangebracht ist.
Psychographic Targeting: Individuelle Zielgruppen erreichen
Soziodemografische Stereotypen sorgen dafür, dass Menschen zu Unrecht kategorisiert werden. Mit psychografischem Targeting lassen sich Zielgruppen konkret identifizieren und somit individueller ansprechen. Im Grunde genommen haben bereits die meisten Unternehmen klassische Zielgruppenbeschreibungen. Diese werden um die psychographischen Profile zu Motiven, Einstellungen und Persönlichkeitseigenschaften ergänzt.
Bei dieser Targeting-Methode finden Marketer mithilfe von Algorithmen und Automatisierung heraus, auf Grundlage welcher Persönlichkeitsmerkmale Konsumenten ihre Kaufentscheidungen treffen. So lassen sich sogenannte Personas entwickeln, also genaue Zielgruppen. Die Psychografie bezieht sich auf bestimmte Persönlichkeiten mit fünf verschiedenen Faktoren: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion (Geselligkeit), Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Empathie) und Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).
Interest Targeting: Zielgruppen definieren
Das Interessen-Targeting ist sinnvoll für Marken, die noch wenige Informationen über ihre Zielgruppen haben, wenig Website-Besucher und eine kleine Mailing-Liste.
Hier sprechen Marketer ihre Zielgruppe auf Grundlage ihrer Interessen und Hobbys an. Facebook und LinkedIn bieten diese Targeting-Methode bereits in ihren Anzeigenmanagern an.
Mit Targeting nach Interessen erreicht ihr Kunden mit relevanten Anzeigen, die genau zu ihren Interessen passen. Es ist sinnvoll bei der Auswahl der Interessen ziemlich genau zu sein, also diese spezifisch einzugrenzen. So lernt ihr eure Zielgruppe nach und nach besser kennen. Außerdem erhöht ihr mit dem Interest Targeting euer Impressions-Potenzial und generiert daher mehr Traffic, was sich wiederum positiv auf eure Markenbekanntheit und Konversionsrate auswirkt.