Der stationäre Handel ist zurück – und nun?

Was bedeutet der Anstieg der COVID-19-Fälle für das Shopping im stationären Handel? Wir betrachten die Daten des vergangenen Jahres, um festzustellen, wie ...
Aktualisiert am 16. September 2021

Inzwischen hat es sich wohl überall herumgesprochen, dass 2020 ein Jahr mit massivem Wachstum im E-Commerce war. Doch als die Zahl der Impfungen zunahm und die COVID-Fälle zurückgingen, rückte das Einkaufen im stationären Handel wieder in den Vordergrund. Anfang Juli prognostizierte eMarketer, dass die Ausgaben im stationären Einzelhandel im Jahr 2021 um 6,3 Prozent steigen werden – die stärkste Wachstumsrate seit 2011. 

Jedoch hat sich in den letzten Wochen sehr viel verändert. Ende Juni, als eMarketer seine Vorhersagen zu den Einzelhandelsumsätzen machte, gab es in den USA durchschnittlich 12.000 Corona-Fälle pro Tag. Anfang August lag diese Zahl bereits bei 100.000 Fällen pro Tag. Große Einzelhändler wie Target, Kroeger und The Home Depot haben Maskenpflicht für ihre Mitarbeiter angekündigt. In Gebieten mit hoher Infektionsgefahr empfehlen sie auch ihren Kunden das Tragen von Masken. Diese Regeln sind in Deutschland zwar Standard und die Zahl der geimpften Konsumenten steigt – dennoch ist die Lage mit der weiteren Lockerung vieler Regeln und der noch wenig erforschten Delta-Variante mehr als unklar.

Was bedeutet all das für den stationären Handel? Wird der E-Commerce für viele Konsumenten wieder zur bevorzugten Einkaufsmethode? Oder wird das Einkaufen in Geschäften fortbestehen, allerdings mit den gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie 2020 (d.h. Masken und Social Distancing)? Wir kennen zwar nicht alle Antworten, aber wir können aus den Daten des vergangenen Jahres Rückschlüsse darüber ziehen, wie die Konsumenten in den kommenden Wochen und Monaten einkaufen werden – und wie ihr eure Strategie danach ausrichten könnt.

Welche Kategorien verzeichneten das stärkste Wachstum im stationären Handel?

Insgesamt kauften im Juni 12 bis 24 Prozent mehr Amerikaner im stationären Handel ein als im Januar 2020. Dabei ist zu bedenken, dass die durchschnittlichen COVID-Raten im Januar fast 200.000 Fälle pro Tag betrugen (doppelt so viel wie heute) und noch keine Impfungen verfügbar waren. 

In-store vs web sales - all categories

Einige Kategorien haben in den letzten Monaten ein massives Wachstum im stationären Handel verzeichnet: 

In-store vs web sales - apparel and accessories

Insbesondere die Kategorie „Mode und Accessoires“ hat in letzter Zeit enorm zugelegt. Einer der wahrscheinlichen Gründe dafür ist, dass die Umkleideräume in den Geschäften wieder genutzt werden können. In einer kürzlich durchgeführten Criteo-Umfrage gaben 55 Prozent der befragten US-Bürger an, dass sie Umkleidekabinen vermissen.

In-store vs web sales - health and beauty

Auch die Kategorie „Gesundheit und Kosmetik“ verzeichnete in den letzten Monaten ein massives Wachstum. Auch wenn die Möglichkeit, Produkte im Geschäft zu testen, durch die Pandemie eingeschränkt ist, haben die Konsumenten doch die Möglichkeit, Farbtöne und Produkte im Geschäft zu betrachten und einzeln versiegelte Proben mitzunehmen. Dies könnte einer der Gründe sein, warum die Konsumenten diese Produkte derzeit lieber im Laden kaufen.

In-store vs web sales - toys and games

Auch die Kategorie “Spielwaren und Spiele” verzeichnete über weite Strecken des Jahres 2021 ein großes Plus, vor allem aber im Mai und Juni. Aktuelle Daten von Criteo zeigen, dass viele Familien in diesem Sommer Urlaube geplant haben, darunter auch Autoreisen, für die Spielwaren und Spiele möglicherweise dringender benötigt wurden. Das könnte den Anstieg im Frühsommer erklären. 

Welche Kategorien haben sowohl im stationären Handel als auch online zugelegt?

Während einige Kategorien vor allem im stationären Handel ein starkes Plus verzeichnen, gibt es andere Bereiche, in denen das Wachstum im E-Commerce und im stationären Handel weitgehend gleichauf liegt. Die Kategorien „Baby und Kleinkind“, „Möbel“ sowie „Gepäck und Taschen“ haben in den letzten Monaten alle zugelegt. Die Umsätze im stationären Handel und im Internet steigen jedoch im gleichen Tempo.

In-store vs web sales - baby and toddler

In-store vs web sales - furniture

In-store vs web sales - luggage and bags

Was bedeutet das für eure aktuelle Omnichannel-Strategie? 

Auf Grundlage dieser Analyse der Verkäufe im stationären Handel und im Internet haben wir einige Empfehlungen:

  • Behaltet die aktuellen Trends im Auge. Das Criteo Commerce Trends Dashboard ermöglicht es euch, die Daten auf Produkt- und Kategorieebene in Echtzeit einzusehen. Außerdem werden wir regelmäßig Trends zu den Daten aus dem stationären Handel veröffentlichen.
  • Bietet Konsumenten die Möglichkeit zu wählen, wie sie einkaufen wollen. Eine Auswertung von Criteo-Daten ergab, dass Omnichannel-Käufer (die sowohl im Geschäft als auch online einkaufen) über einen Zeitraum von drei Monaten im Durchschnitt 40 Prozent mehr Transaktionen tätigen als reine Online-Käufer – und sogar 72 Prozent mehr Transaktionen als Kunden, die nur im Geschäft einkaufen. Sorgt dafür, dass eure Kunden ihre Optionen kennen.
  • Überlegt, ob ihr für Click-and-Collect-Methoden, wie beispielsweise die Abholung im Laden nach dem Online-Einkauf (BOPIS), werben wollt. Laut eMarketer wird E-Commerce mit Click-and-Collect bis 2024 einen Umsatz von über 140 Milliarden Dollar erreichen.

Um mehr darüber zu erfahren, wie die Omnichannel-Angebote von Criteo euch dabei unterstützen können, bessere Ergebnisse zu erzielen, besucht unsere Omnichannel-Seite .