In den vergangenen Jahren haben sowohl Retailer als auch Brands das Verkaufs-Event des Sommers genau beobachtet: den Amazon Prime Day. Dieser Tag, an dem Amazon seinen Prime-Kunden auf ausgewählte Produkte großzügige Rabatte bietet, wirkt sich auf die gesamte E-Commerce-Branche aus. Dabei kommt es immer auf das Timing an. Aber wenn ihr es richtig anstellt, könnt ihr von diesem Tag gleichfalls profitieren.
Während des Prime Day im vergangenen Jahr (15. Juli und 16. Juli) verkaufte Amazon mehr als 175 Millionen Artikel. Der Online-Gigant gab an, am Prime Day 2019 mehr Sales erzielt zu haben, als am Black Friday und Cyber Monday 2018 zusammen. Bei Criteo haben wir die Daten analysiert und herausgefunden, dass US-Unternehmen, die während des Prime Day gleichfalls Rabatte gewährten, durchschnittlich 40 Prozent mehr Sales erzielten als im Durchschnitt des Jahres 2018. Unsere US-Kunden, die während des Amazon Prime Day 2019 gleichfalls Sonderangebote beworben, erzielten im Durchschnitt 59 Prozent mehr Sales im Vergleich zum Durchschnitt zwischen dem 1. Juni und dem 28. Juni.
Wir raten praktisch allen Werbetreibenden zu dieser Strategie. Wenn Amazon eine Verkaufsaktion durchführt, könnt ihr auf der Welle mitreiten. Viele Kunden sind an guten Angeboten interessiert, nicht notwendigerweise an Amazon.
In 2020 gab es zum ersten Mal keinen Amazon Prime Day im Sommer. Amazon hat den Prime Day auf den 13.-14. Oktober verlegt. Wenn Angebote früher verfügbar sind, werden viele Kunden nicht auf den Black Friday oder den Cyber Monday warten. In der Tat haben wir in unserer aktuellen Verbraucherumfrage zur Weihnachtssaison vom August dieses Jahres festgestellt.
- 44 Prozent der US-Konsumenten, die den Amazon Prime Day kennen, wissen auch um das neue Datum in diesem Jahr.1
- Fast drei Viertel (73 %) der Amazon-Prime-Mitglieder in den USA planen, einen Teil des Geldes, das sie normalerweise für den Black Friday reserviert haben, stattdessen am Amazon Prime Day auszugeben.2
- Fast zwei Drittel (63 %) der Amazon-Prime-Mitglieder gaben darüber hinaus an, dass der Prime Day ihr Start-Datum für den Geschenkekauf ist.2
Vielleicht werden daher viele Käufer ihre großen Weihnachtsgeschenke bereits vor dem Black Friday bzw. Cyber Monday kaufen. Werbetreibende sollten sich also darauf konzentrieren, wie sie jetzt bereits ihre Angebote bewerben und so sicherstellen können, dass ihre Werbekampagnen bereits laufen, wenn der Prime Day kommt.
Früher Vogel fängt den Wurm
Bei Criteo haben wir im Laufe der Jahre beobachtet, dass Weihnachtswerbeaktionen immer früher beginnen. Bisher haben andere große Retailer wie Walmart oder Target im Oktober damit begonnen, ihr Weihnachtsangebot zu bewerben. Der neue Amazon Prime Day könnte jedoch zur größten Veränderung im Verbraucherverhalten in der jüngeren Vergangenheit führen.
Wie wir in unseren Leitfaden zum Black Friday gezeigt haben, deuten die Daten von Criteo daraufhin, dass Käufer, die ihren ersten Kauf auf einer E-Commerce-Website am Wochenende des Black Friday durchführen, diese Site unabhängig von der Browsing-Umgebung durchschnittlich 41 Tage zuvor zum ersten Mal besucht haben.3 Wenn eure Werbekampagne also nicht bereits vor dem Oktober läuft, riskiert ihr, diese Chance zu verpassen. Vor allem, wenn es im nächsten Monat tatsächlich einen Prime Day gibt.
Vor Thanksgiving scheint der Dezember noch in weiter Ferne zu liegen. Der Black Friday war lange Jahre ein wichtiger Startschuss für den Kauf der Geschenke für Familie und Freunde. Aber Sonderangebote sind Sonderangebote. Und mit dem Prime Day als potenziellem neuen Meilenstein für das Weihnachtsgeschäft könnte das Einkaufsverhalten im Laufe des vierten Quartals abflachen, da die Bedeutung der großen Verkaufs-Events abnimmt. Wenn ihr also bis Oktober keine Werbung schaltet, verpasst ihr Sales von Verbrauchern, die ihre Weihnachtseinkäufe bereits erledigt haben, bevor der November beginnt.
Das Gesamtbild
Der Black Friday ist zu einem weltweiten Verkaufs-Event geworden Das zeigt auch unser interaktives Criteo-Dashboard für das Weihnachtsgeschäft. Am Wochenende des Black Friday 2019 zeigte sich folgendes Bild:
- Sales in Deutschland stiegen um 214 %
- Sales in Frankreich stiegen um 334 %
- Sales in den USA stiegen um 334 %
- Sales in Großbritannien stiegen um 348 %
- Sales in Spanien stiegen um 444 %
- Sales in Brasilien stiegen um 732 %
Der Amazon Prime Day bedeutet zwar nicht das Ende des Black Friday, wird jedoch einen signifikanten Teil der potenziellen Sales erobern. Werbetreibende sollten sich also jetzt darauf konzentrieren, was sie am Prime Day selbst sowie im Oktober bewerben. Darüber hinaus sollten sie eine weitere Kampagne für das Wochenende des Black Friday vorbereiten.
Gipfel und Täler
Ein Blick in unser Sales-Dashboard für das Weihnachtsgeschäft zeigt eine deutliche Verkaufsspitze während des Black-Friday-Wochenendes im vergangenen Jahr. Wenn Amazon wirklich Anfang Oktober einen Prime Day durchführt, werden wir voraussichtlich ein ganz anderes Bild sehen. Statt ein massives Verkaufswochenende zu bewerben, empfiehlt es sich für Werbetreibende, nach Zielgruppen und Personen zu segmentieren. So stellen sie sicher, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes die richtigen Leute zur richtigen Zeit ansprechen..
Auch in diesem besonderen Jahr werden die Menschen nach wie vor Weihnachten feiern und Geschenke machen wollen. Unsere Welt verändert sich derzeit im Wochenrhythmus. Daher ist es möglich, dass der Markt im Weihnachtsgeschäft stark fragmentiert sein wird: Einige Länder öffnen vollständig, andere verhängen aufgrund des Corona-Virus neue Ausgangsbeschränkungen.
Eines ist sicher: Was auch immer geschieht, der Geist der Weihnacht wird bleiben. Jetzt ist es Aufgabe der Werbetreibenden, ihrer Zielgruppe die bestmögliche Erfahrung zu bieten, wann, wie und wo auch immer sie ihre Geschenke kaufen.
Weitere Informationen findet ihr in unserem neuen Leitfaden:
1 Quelle: Umfrage zur Weihnachtssaison, USA, August 2020 n=1,547
2 Quelle: Umfrage zur Weihnachtssaison, USA, August 2020 n=900 (Amazon Prime Mitglieder)
3 Quelle: Criteo-Daten, Mode, USA, Q4 2019, alle Endgeräte kombiniert.