Die Kauflaune der deutschen Konsumenten scheint angesichts der Wirtschafts- und Haushaltskrise weiterhin gedämpft. Entsprechend gemischt waren auch die Erwartungen der Online-Händler rund um den Black Friday 2023 und die anschließende Cyber Week, die wie jedes Jahr zu den wichtigsten Shopping-Ereignissen für E-Commerce Händler gehören.
Wir haben die wichtigsten Ergebnisse und Entwicklungen rund um die “Cyber 6” Tage zwischen Black Friday und dem 29. November 2023 analysiert, um herauszufinden, wie es tatsächlich lief und was sich daraus für den Shopping-Endspurt zum Jahresende ableiten lässt.
Dabei zeigt sich für Deutschland: Trotz der weiterhin angespannten Lage sind die deutschen Konsumenten in Schnäppchen-Laune.
Die Black Friday Verkäufe lagen 2023 über dem Vorjahresniveau
Die Zahl der Online-Transaktionen stieg in Deutschland während der Cyber 6 insgesamt um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Oktober-Durchschnitt lagen sie sogar um 223 Prozent höher.
Auch die Nachfrage war größer als 2022: Der Traffic von E-Commerce-Shops stieg rund um den Black Friday 2023 ebenfalls um zwölf Prozent im Vorjahresvergleich, sowie um 94 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Steigende Ausgaben bei verringerten Konversionsraten
Im Hinblick auf die Verkäufe und Ausgaben stehen die Zeichen gleichfalls wieder auf Wachstum: Die Verkäufe während der Cyber 6 lagen acht Prozent über denen vom Vorjahr, wobei die Ausgaben insgesamt um mehr als zehn Prozent höher waren. Das entspricht gleichzeitig einem Ausgaben-Wachstum von 240 Prozent im Vergleich zum gesamten Oktober 2023. Zudem lag der durchschnittliche Bestellwert einer Einzelhandels-Transaktion um zwei Prozent über denen des Vormonats.
Lediglich die Konversionsrate verzeichnete für den Einzelhandel einen Rückgang um drei Prozent im Vergleich zu 2022.
Heiße Ware: Was wurde gekauft?
Doch welche Produktkategorien sind aktuell besonders gefragt? Die Shopper Deutschlands haben sich im Vergleich zu 2022 besonders für Gepäck und Taschen (+ 25 Prozent), Kleidung und Accessoires (+ 24 Prozent), Bürobedarf (+ 24 Prozent) und Hardware (+ 21 Prozent) interessiert. Weitere nachgefragte Produktkategorien während der Cyber 6 2023 waren Gesundheit und Schönheit (+ 12 Prozent), Spielwaren und Spiele (ebenfalls + 12 Prozent) sowie Kameras und Objektive (+ 11 Prozent).
Das starke Interesse für Gepäck und Taschen ist dabei ein vielversprechender Indikator für die Reisebranche, die in 2024 möglicherweise weiter aufatmen darf.
Auf Produktebene zeichnet sich ein ähnliches, wenn auch etwas abgewandeltes Bild: Den mit Abstand größten Absatz im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Make-up, mit einem Zuwachs von 67 Prozent, gefolgt von Schuhen (+ 59 Prozent), Schwimmsachen (+ 56 Prozent) und auf dem vierten Platz Pyjamas (+ 51 Prozent).
Auch hier zeichnen die Einzelhandelsdaten rund um die Cyber 6-Vorlieben der deutschen Konsumenten eine Geschichte rund um das Reisen und Außer-Haus-Aktivitäten.
Mobiler Sonntag? Die Customer Journey 2023
Der Blick auf die Customer Journey verrät: Wie in einigen anderen europäischen Ländern wurde am Sonntag in Deutschland am meisten verkauft, dicht gefolgt vom Montag. Dabei stieg der Anteil der mobilen Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um einen Punkt auf 61 Prozent an. Mobile dominiert das Shopping um den Black Friday somit weiterhin mit leichter Aufwärtstendenz.
Die durchschnittliche Zeit zwischen dem ersten Besuch auf einer Produktbeschreibungsseite und einem abgeschlossenen Kauf während des Black Friday-Wochenendes betrug dabei 18 Tage. Damit war diese Zeitspanne fast zwei Tage länger als zur gleichen Zeit vor einem Jahr. Bei Käufen in der ersten Novemberwoche war sie fast identisch.
Für das langsamste Viertel aller Käufer dauerte der Weg vom Erstkontakt mit der Produktseite bis zur schlussendlichen Kaufentscheidung dabei 46 Tage. Die schnellsten 25 Prozent fällten ihre Entscheidung innerhalb von sechs Minuten.
Die Cyber 6 2023: Positive Signale für den E-Commerce zum Jahresendspurt
Die Erwartungen an den diesjährigen Black Friday waren aufgrund der angespannten Wirtschaftslage durchwachsen. Die Ergebnisse unserer Analyse zeichnen jedoch ein positives Bild im Hinblick auf den Shopping-Endspurt rund um die Feiertage zum Jahresende. Es zeigt sich: Wettbewerbsfähige Angebote erweisen sich nach wie vor als der beste Weg, um die Herzen und Geldbörsen der Konsumenten zu erobern.
Retailer sollten daher jetzt dranbleiben und bis zum Jahresende weiterhin attraktive Angebote bereitstellen, um Shopper zu überzeugen, die trotz oder gerade aufgrund der angespannten Marktlage nach wie vor nach guten Deals suchen.
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