Ein neues Jahr liegt vor uns. Da lohnt der Blick zurück: Wo standen wir im Januar 2017?
Bei Criteo haben wir damals in sechs Prognosen die für uns wesentlichen Trends für das kommende Jahr zusammengefasst, u. a. die stärkere Nutzung von Mobilgeräten und die zunehmende Bedeutung von Daten.
Auch dieses Jahr haben wir einen Bericht zu den unserer Meinung nach acht wesentlichen Trends für das Jahr 2018 veröffentlicht. Das verlangt einen Moment der ehrlichen Reflektion: Wie haben sich die von uns getroffenen sechs Vorhersagen für 2017 tatsächlich entwickelt?
Wagen wir einen Blick:
1. Konsumenten nutzen Mobilgeräte auch für teurere Anschaffungen.
Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass Konsumenten das Smartphone genauso für hochpreisige Anschaffungen nutzen wie andere Endgeräte. Daten von Statista zeigen: Konsumenten weltweit führten im zweiten Quartal 2017 auf ihren Mobilgeräten durchschnittlich Online-Käufe im Gesamtwert von jeweils mehr als 100 US$ aus. Der durchschnittliche Bestellwert lag bei 100,75 US$ auf Smartphones und 108,18 US$ auf Tablet-PCs.
In unser Global Commerce Review haben wir umfassend dargestellt, wie sich das Mobile -und Cross-Device-Wachstum während des dritten Quartals 2017 in zwölf zentralen Regionen entwickelt hat.
2. Retailer begegnen der Konkurrenz durch Amazon, indem sie zunehmend ihre Ressourcen poolen.
Unser Forbes Insights Report zeigt: Mehr als 60 % der Retailer und Brands setzen bereits auf gemeinsam genutzte Datenpools, da sie davon überzeugt sind, dass dies der Weg zu mehr Umsatz, höheren Gewinnen und größerer Kundenzufriedenheit ist.
Der Bericht bestätigt zudem die zunehmende Sorge der Retailer darüber, dass Technologie-Giganten wie Amazon ihre gigantischen Datenbestände in Walled Gardens abschotten.
3. Product Listing Ads (PLAs) werden zum zentralen Kanal für die Kundenakquisition.
Im dritten Quartal 2017 erzielten Retailer in den USA die Mehrheit (53 %) ihrer Google Paid Search Klicks über PLAs. Für Retailer im Non-Brand-Segment betrug dieser Anteil sogar 77 %. Das hat der aktuelle Merkle Digital Marketing Report ergeben.
4. Video Ads erzielen einen hohen ROI: Mit ihnen lässt sich das Potenzial von programmatischer Technologie voll ausschöpfen.
In den USA wird programmatisches Video bereits auf breiter Basis angenommen. Der Anteil am digitalen Videowerbemarkt in den USA liegt bei 45 %; das ergab die IAB Video Ad Spend Study. Die verbleibenden 55 % geben die Werbetreibenden direkt auf den führenden Video-Websites aus.
Durch programmatische Technologie sind Werbetreibende nun in der Lage, Tausende Kombinationen von Botschaften und Animationen zu schaffen, die in Echtzeit über Video-Ads gelegt werden. Das ermöglicht eine im höchsten Maße personalisierte Ansprache der User.
5. Hersteller verlangen mehr Transparenz bei den Trademarketing-Budgets
Markensicherheit, Erfolgsmessbarkeit von Ads und ROI: Das waren 2017 die zentralen Themen für Brands. Facebook und Google sind aktuell die wesentlichen Profiteure dieser Entwicklung: Brands wollen in Plattformen investieren, die Umsatzwachstum und Reichweite ermöglichen. Die aktuellen Sorgen um Markensicherheit eröffnen jedoch Chancen für andere Anbieter – insbesondere für Unternehmen, die Technologie für eine sichere Markenentwicklung bieten und die gleichzeitig die ROI-Erwartungen erfüllen.
6. In den Industrieländern gewinnt Mobile gegenüber dem Desktop zunehmend an Bedeutung – eine Entwicklung, die wir zuvor ähnlich in den Schwellenländern gesehen haben.
Wir haben im Januar 2017 die Prognose gewagt, dass eine Mehrheit der Online-Retailer 2017 auf „Mobile first“ setzen wird. Und genau das ist passiert: Viele Unternehmen, die sich normalerweise mit Veränderungen schwertun, haben ihre Websites für Mobilgeräte optimiert – vor allem ausgelöst durch die Nachricht, dass Google einen für das Surfen auf Mobilgeräten optimierten Index schafft.
Unsere Prognosen im Rückblick
Alles in allem sind wir sehr zufrieden damit, wie sich unsere Vorhersagen für 2017 entwickelt haben. In der Zukunft – und das gilt nicht nur für das Jahr 2018 – müssen Retailer vermehrt in Ressourcen investieren, die ihre Abhängigkeit von den Walled Gardens reduzieren. Nur so bleiben sie langfristig wettbewerbsfähig und können ihren Marktanteil halten.