8 Aktivitäten, die Verbraucher während des wirtschaftlichen Aufschwungs tun (oder nicht tun)

After the peak of the coronavirus outbreak, what activities are consumers comfortable doing when the economy reopens in their country?
Aktualisiert am 4. August 2020

Das Leben vieler Verbraucher änderte sich über Nacht, als die Länder Ausgangsbeschränkungen einführten, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu stoppen.

Den Konsumenten wurde nicht nur gesagt, dass sie so weit wie möglich zu Hause bleiben sollen. Es wurden darüber hinaus auch Restaurants, Bars, Fitnessstudios, Einzelhandelsgeschäfte und andere nicht lebenswichtige Unternehmen vorübergehend geschlossen. Arbeit oder Schule bzw. Studium verlagerte sich in das eigene Heim. Reisepläne, Veranstaltungen und Zusammenkünfte von Familie und Freunden wurden abgesagt oder verschoben.

Während dieser Zeit gewöhnten sich die Konsumenten daran, viele Bereiche ihres Lebens in die Online-Welt zu verlagern.

In Ländern, in denen die Zahl der Corona-Neuinfektionen zurückgeht, werden die Ausgangsbeschränkungen nach und nach zurückgenommen. Die Menschen können wieder ihre Lieblingsgeschäfte und bevorzugten Restaurants besuchen, ihre Freunde und Familienangehörigen sehen. Dabei halten sie sich an die Regeln des Social Distancing und tragen Gesichtsmasken.

In Ländern wie den USA, Brasilien und Indien nehmen die Corona-Infektionen jedoch nach wie vor zu, und die Ausgangsbeschränkungen könnten wieder in Kraft treten.

Wie reagieren Verbraucher auf der ganzen Welt auf die Unsicherheit im Zuge der Corona-Pandemie? Für viele ist es inzwischen möglich, das Eigenheim für mehr Aktivitäten zu verlassen. Aber tun sie das auch?

Zwei unterschiedliche Haltungen

Bei Criteo haben wir Mitte Mai über 13.000 Menschen auf der ganzen Welt befragt, die während der Corona-Pandemie mehr oder weniger ausgeprägten Ausgangsbeschränkungen unterworfen waren. Wir wollten wissen, welche neuen Verhaltensweisen sie sich während dieser Quarantänezeit angewöhnt haben und welche Aktivitäten außerhalb ihres eigenen Heims sie gerne wieder aufnehmen würden.

Etwa die Hälfte (52 %) der Verbraucher gaben an, dass sie während der Quarantäne gerne zu Hause geblieben sind und weiterhin Zeit zu Hause verbringen möchten. Aber noch mehr Verbraucher gaben an, dass sie sich sicher dabei fühlen würden, ab diesem Monat wieder Verwandte zu besuchen (64 %) und an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren (64 %). Verständlicherweise würden sich jedoch weniger Verbraucher bei einer Großveranstaltung (21 %) oder im Flugzeug (22 %) sicher fühlen.

Jedes Land befindet sich in einer anderen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Das Verbraucherverhalten fällt daher abhängig davon, wo die Menschen leben und wie sehr sie vom Virus betroffen sind, unterschiedlich aus. Im Folgenden schlüsseln wir unsere Umfrageergebnisse einmal Land für Land auf, um zu sehen, bei welchen Aktivitäten sich die Verbraucher an welchen Standorten bereits wieder sicher fühlen.

Hier betrachten wir globale Trends in den Bereichen soziale Aktivitäten, Unternehmen und Veranstaltungen, Arbeit und Schule sowie Reisen:

Soziale Aktivitäten

Weltweit fühlen sich die Verbraucher sicher dabei, ihre Freunde und Verwandten persönlich zu treffen. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich spätestens ab Oktober wieder mit Freunden treffen werden. In vielen Ländern sind Versammlungen von bis zu zehn Personen erlaubt – vorausgesetzt, die Teilnehmer halten sich an die Regeln des Social Distancing und tragen Masken.

Die Menschen in Frankreich wollen ihre Freunde sehen

In Frankreich gaben die meisten Menschen an, dass sie sich sicher dabei fühlen, in diesem Monat ihre Freunde zu treffen (83 %). Nur 5 Prozent wollen damit noch bis November warten. Auch in den Nachbarländern wie Spanien (76 %), Italien (72 %) oder Deutschland (71 %) sind die Menschen dazu bereit, sich wieder mit ihren Freunden zu verabreden. In Russland ist die Bevölkerung ebenfalls bereit, ihre Freunde wieder zu sehen (74 %). Hier wurde im März eine Ausgangsbeschränkung verhängt, die jedoch inzwischen aufgehoben wurde.

Die Menschen in Italien und Brasilien wollen wieder andere daten

Unsere Umfrage hat ergeben, dass die Menschen in Italien (74 %) und Brasilien (71 %) sich bereits in diesem Monat sicher genug fühlen, mit möglichen Beziehungspartnern auszugehen. In Brasilien überrascht diese Zahl, da dort die Corona-Infektionen nach wie vor weiter ansteigen.

Unternehmen & Veranstaltungen

Weltweit sind viele bereit, wieder in Einkaufszentren zu gehen (53 %) oder Restaurants zu besuchen (46 %). Ab Oktober sind sogar 77 Prozent der Konsumenten dazu bereit – gerade rechtzeitig zum Beginn der Weihnachtssaison.

Auf der anderen Seite meiden die meisten Menschen weiterhin Veranstaltungen in Innenräumen mit vielen Besuchern. Nur wenige Menschen sagen, dass sie sich in diesem Monat bei einem Besuch eines Nachtklubs (23 %) oder einer großen Veranstaltung (21 %) sicher fühlen würden. Selbst ab November würde sich immer noch eine Mehrheit der Menschen weltweit (54 %) bei solchen Unternehmungen nicht sicher fühlen.

Verbraucher in Frankreich, Russland und Australien sind bereit, wieder zu shoppen

Die Bereitschaft, Einkaufszentren zu besuchen, ist von Land zu Land unterschiedlich hoch. In Frankreich gaben 89 % der Konsumenten an, dass sie sich ab Oktober bei einem Einkaufszentrumsbesuch wieder sicher fühlen würden. In Ländern, in denen die Corona-Infektionen immer noch zunehmen, ist der Anteil der Bevölkerung deutlich geringer, so etwa in den USA (64 %) und Indien (58 %).

Die Menschen in Spanien und Japan wollen wieder in ihre Lieblingsrestaurants gehen

Wenn es darum geht, ein Restaurant zu besuchen, zeigen sich die Menschen jedoch etwas unsicherer. In Frankreich (57 %), Spanien (56 %) und Japan (55 %) sind die Menschen in diesem Monat am ehesten dazu bereit, in ihre Lieblingsrestaurants zu gehen, gefolgt von Russland (53 %) und Deutschland (53 %). Immer mehr Restaurants bieten jedoch Sitzgelegenheiten im Freien an. Das könnte diesen Trend in vielen Ländern beschleunigen.

Die Italiener wünschen sich ihre Bars zurück

Büros und Schulen sind geschlossene Räume, in denen sich das Coronavirus aktuellen Erkenntnissen zufolge leichter ausbreiten kann. Dennoch wollen 84 Prozent der Menschen spätestens ab Oktober an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Schüler bzw. Studenten stehen einem Unterrichtsbesuchs ab Oktober skeptisch gegenüber (74 %). 73 Prozent der Eltern würden sich auch nicht wohl dabei fühlen, ihre Kinder zurück in die Schule zu schicken.

Franzosen und Russen wollen zurück an die Arbeit

Büros und Schulen sind geschlossene Räume, in denen sich das Coronavirus aktuellen Erkenntnissen zufolge leichter ausbreiten kann. Dennoch wollen 84 Prozent der Menschen spätestens ab Oktober an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Schüler bzw. Studenten stehen einem Unterrichtsbesuch ab Oktober skeptisch gegenüber (74 %). 73 Prozent der Eltern würden sich auch nicht wohl dabei fühlen, ihre Kinder zurück in die Schule zu schicken.

Franzosen und Russen wollen zurück an die Arbeit

In Ländern, in denen die Zahl der Corona-Neuinfektionen zurückgeht, fühlen sich die Menschen deutlich sicherer, wenn es darum geht, wieder zu arbeiten. Sogar in einem Land wie Indien, in dem eine starke Arbeitsethik herrscht, aber Corona-Infektionen noch immer ansteigen, ergab unsere Umfrage, dass 76 Prozent der Menschen bis Oktober an ihren Arbeitsplatz zurückkehren würden.

Reisen/Touristik

Weltweit sind die Konsumenten dazu bereit, ihr Bedürfnis nach Reisen mit Kurztrips zu decken. Da 56 Prozent der Menschen sich erst ab November an Bord eines Flugzeugs sicher fühlen würden, unternehmen sie in diesem Monat eher Tagesausflüge (53 %) und Wochenendtrips (44 %) mit relativ kurzen Reisewegen. Die Nachfrage nach Ferienhäusern und Mietwagen nimmt in städtischen Gebieten zu, da immer mehr Menschen für einige Tage eine Auszeit aus der überfüllten Stadt nehmen möchten.

Tagesausflüge sind in Frankreich am beliebtesten

Die Mehrheit der Menschen in allen von uns untersuchten Ländern fühlt sich ab Oktober bei einem Tagesausflug wieder sicher. In Frankreich ist dieser Prozentsatz mit 94 Prozent am höchsten. In Japan hingegen sind nur 64 Prozent der Menschen bereit, ab Oktober wieder Tagesausflüge zu unternehmen, obwohl hier die Infektionsraten deutlich sinken. Der Zugang zu Autos ist für viele Verbraucher ein entscheidender Faktor dafür, ob sie einen Tagesausflug unternehmen wollen oder nicht.

Die Russen begrüßen den Wochenendtrip

Ausflüge übers Wochenende sind in vielen Ländern, darunter Brasilien, Indien, Japan und Spanien, ebenso beliebt wie Tagesausflüge. Verständlicherweise sind Wochenendreisen in Ländern wie Australien, Frankreich, Südkorea und den USA etwas weniger beliebt, da die Verbraucher Unterkünfte finden müssen, in denen sie sich sicher fühlen. In Russland sagen jedoch fast alle Menschen, dass sie sicher dabei fühlen, ab Oktober über das Wochenende wegzufahren.

Insights für Werbetreibende

Wir wissen nicht, wie die nächste Phase der Coronavirus-Krise aussehen wird, aber wir wissen, dass die Verbraucher weltweit dann wieder bequemer einkaufen, essen und reisen können.

Die Einstellung der Konsumenten ist abhängig vom Ort und von ihren Erfahrungen mit der Corona-Pandemie. Eure Werbung sollte diese persönlichen Präferenzen widerspiegeln. Mit den folgenden Methoden könnt ihr sicherstellen, dass eure Werbung für die einzelnen Verbraucher relevant ist.

  • Mit Branding-Creatives präsentiert ihr Produktempfehlungen und Angebote im richtigen Kontext. Mit Bildern und der richtigen Botschaft zeigt ihr den Wert eurer Produkte für das Social Distancing der Konsumenten. Eure Sommermode solltet ihr zum Beispiel nicht mit Bildern von Menschen bei einem gut besuchten Musikfestival bewerben. Zeigt lieber ein paar gute Freunde im Freien, die selbstverständlich Gesichtsmasken tragen.
  • Bewerbt die Wiedereröffnung eurer Geschäfte im stationären Handel in euren Ads. Mehr als die Hälfte der Verbraucher ist bereit, in die Einkaufszentren zurückzukehren. In den Märkten, in denen eure Geschäfte wieder öffnen dürfen, solltet ihr eure Kunden aus dem stationären Handel darüber informieren. Dazu solltet ihr Zielgruppen anhand eurer Offline-Transaktionsdaten aufbauen.
  • Drängt eure Kunden nicht zum Kauf, bevor sie ein ausgeprägtes Interesse zeigen. Brands im Bereich Reise/Touristik zum Beispiel sollten sich zurückhalten, Hotelreservierungen oder Flugreisen zu bewerben, bevor die Konsumenten bereit dafür sind. Sprecht Verbraucher, die wahrscheinlich an eurer Marke interessiert sind, zunächst einmal über eine Full-Funnel-Werbestrategie mit einer allgemeiner gehaltenen Botschaft an. In einer weiteren Kampagne erreicht ihr dann die Verbraucher, die sich aktiv über Reiseoptionen informieren und entsprechend bereit sind, zu buchen.